In der Geschichte des Pop hat sich Reggae ein eigenes Königreich geschaffen, das keine Grenzen kennt: UB40 und Gentleman wirken als Agenten dieser groovenden Regentschaft.

Die Inspiration für ihren Namen stammt von jener Arbeitslosenkarte, welche im Volksmund UB40 genannt wurde, die viele britische Kids während der 1980er-Jahre in der Tasche trugen. Als Band aus den harten Strassen Birminghams konnten sie dank Reggae die Spitze der Musikwelt erklimmen, mit relaxten Rhythmen und rebellischem Kern. Gentleman stammt aus Köln, bereiste schon als 18-Jähriger Jamaika und hat sich seitdem mit Herz und Seele dem Reggae verschieben. Heute ist er ein Star mit Bodenhaftung, sein musikalischer Grund ist und bleibt dabei Roots-Reggae im Stil der frühen Wailers.

Christian Platz

Mit ihrem swingenden Sound zaubern sie die Sonne ins Herz und in die Seele. Sie stammen aus unterschiedlichen Epochen, doch sie sind beide Schrittmacher ganzer Party-Generationen. Und: Beide schufen ihre Musik anfangs fernab der tropischen Gefilde, deren Gefühle sie mit ihrer Musik so gut herüber bringen.

UB40 starteten im kühlen englischen Birmingham mit ihrem hochpräzisen Reggae-Pop zum Höhenflug, die aus Kuba stammenden Jungs von den Orishas taten dies in ihrem Exil in Paris. In Basel liessen sie gemeinsam die karibische Sonne scheinen. Mit herrlich schunkelndem, aber musikalisch hoch präzis arrangiertem Reggae-Sound und mit charaktervollem Kuba-Pop, der inzwischen sogar good old Fidel begeistert: Der «Massimo Leader» gewährte den Orishas vor kurzem eine Privat-Audienz, weil er wissen wollte, wer die Musik macht, die seine Dienstboten ständig im Radio hörten!

Zeno van Essel